Die Harke – 30 Zentimeter fehlen
Radsport: Vizelandesmeister-Titel für die Nienburger Martin Nitzschmann und Jonas Wehrmann in der Berg-Disziplin
Trotz der großen Sommerhitze mit Temperaturen von über 35 Grad gingen fünf Radsportler vom RSC Nienburg bei der Landesmeisterschaft Berg in Osnabrück/Darum an den Start. Neben Laura Neumann und Rieke Möllering waren auch Stefan Kastens, Jonas Wehrmann sowie Martin Nitzschmann dabei. Für die beiden Letzteren wurde der Ausflug sogar mit Vizelandesmeister-Titeln belohnt.
Zu bewältigen war ein Kurs von 20 Runden und insgesamt 45 Kilometern mit über 1100 Höhenmetern. Das Rennprofil war geprägt von einem 1000 Meter langen Anstieg mit bis zu 15 Prozent Steigung. Es folgte eine steile Abfahrt, bei der Spitzengeschwindigkeiten von über
75 km/h erreicht wurden. Die zahlreichen Corona-Maßnahmen waren an diesem Tag besonders zu spüren: Es war den Sportlern nicht gestattet, Getränke von Außenstehenden angereicht zu bekommen, wodurch die Fahrer mit ihren zwei Flaschen am Rad auskommen mussten.
Als erstes gingen die beiden Nienburgerinnen Laura Neumann und Rieke Möllering im Rennen der Elite-Frauen auf den Asphalt. Beide litten unter den hohen Temperaturen. Die begrenzte Flüssigkeitszufuhr lies ab der zweiten Rennhälfte jeden Kilometer schwerer werden und die besonders im Berg stehende Hitze verlangte ihnen die letzten Reserven ab. Dennoch erreichte Möllering vom Team „Wheel Divas“ den fünften Platz, gefolgt von ihrer Vereinskameradin Neumann auf dem sechsten.
Der für das „Leeze Master“-Team fahrende Stefan Kastens gestaltete das Rennen der Senioren bis 50 Jahre sehr spannend. Bis zum Schluss biss er sich in einer Ausreißergruppe fest. Kurz vor dem Ziel musste er jedoch den sicher geglaubten Podestplatz noch an seinen Teamkameraden Christian Zucker abgeben, der ihn knapp überspurtete.
Nitzschmann verpasst den Titel denkbar knapp
Im gemeinsam gestarteten Rennen der Elite und U23-Klasse vertraten Jonas Wehrmann in der Elite, für Team „mts Triebwerk“, und Martin Nitzschmann, für Team „Sportforum“, den RSC. Es wurde von Beginn ein hohes Tempo eingeschlagen, schnell dezimierte sich die Spitzengruppe. Die Fahrer verteilten sich fortan auf die gesamte Rennstrecke. Die beiden Nienburger behaupteten sich in der ersten Rennhälfte in einer zehnköpfigen Spitzengruppe.
Nach einer Tempoverschärfung verlor Wehrmann jedoch den Anschluss und Nitzschmann musste, auf sich alleine gestellt, dem Tempo der hochkarätig besetzten Konkurrenz folgen. Er blieb hartnäckig und hatte den Sieg bereits vor Augen. Die Entscheidung fiel schließlich auf den letzten 30 Metern: Nitzschmann verpasste den richtigen Moment für den Schlusssprint und damit den Sieg um knappe 30 Zentimeter. Belohnt wurde er immerhin mit dem Vizelandesmeister-Titel der U23, den sich auch Jonas Wehrmann in der Elite-Klasse erkämpfte.